Bericht „Nocebo-Effekte im klinischen Alltag – Wie negative Erwartungen erzeugt werden und wie sie sich vermeiden lassen“

Nicht nur positive Placebo-Effekte, sondern auch negative Erwartungen haben mitunter therapeutische Wirkungen: So genannte „Nocebo-Effekte“ sind in den vergangenen Jahren stärker in den Fokus von klinischer Forschung gerückt. Wie negative Erwartungen bei Patienten erzeugt werden und wie sie sich vermeiden lassen, war Thema der öffentlichen Vortragsveranstaltung des Klinischen Ethikkomitees der Universitätsmedizin Göttingen am 13.09.2017. Im Mittelpunkt „die Macht der Worte“.
Im Anschluss an die Begrüßung und thematische Einführung durch Prof. Dr. Friedemann Nauck, Direktor der Klinik für Palliativmedizin sowie Vorstandsmitglied des Klinischen Ethikkomitees der UMG, referierte Prof. Dr. Dr. Ernil Hansen, Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Regensburg, darüber, was sich hinter dem Begriff und Phänomen des „Nocebo-Effekts“ verbirgt und wie ein solcher entsteht. Der Relevanz von Negativsuggestionen im ärztlichen Aufklärungsgespräch wurde dabei besondere Bedeutung beigemessen. Die anschließende von Rechtsanwältin Melanie Steuer moderierte Podiumsdiskussion ermöglichte es, Fragestellungen zu den praktischen und rechtlichen Folgen aufzugreifen. Neben der konkreten Arzt-Patient-Beziehung wurde auch die Umsetzbarkeit im Alltag eines Großklinikums diskutiert. Es debattierten neben dem Referenten der Göttinger Medizinrechtler Prof. Dr. Gunnar Duttge sowie der Leitende Oberarzt der hiesigen Klinik für Anästhesiologie PD Dr. med. Jörn Schäper.